Mit Politik, Systemtheorie, oder Einschalten zur Macht?
Dr. Peter Meier

1) Anmassende Argumentation

Unter einem „System“ versteht man eine Menge von Elementen zwischen denen Beziehungen bestehen. Beeinflussen sich diese Elemente wechselseitig, so spricht man von einem „kybernetischen System“. Ein wesentliches Merkmal von biologischen Organismen als auch von Unternehmen ist darüber hinaus das Streben nach Über-leben. Der Selbsterhaltungstrieb wird bei biologischen Organismen durch das Immun-system „automatisch“, d.h. ohne willentliches Zutun unterstützt. Ein funktionsfähiges Immunsystem muss die Fähigkeit besitzen, Fremdkörper als solche zu erkennen und unschädlich zu machen. Da Tausende von Fremdkörpern einen Organismus befallen können, muss ein wirkungsvolles Immunsystem über eine ebenso grosse Zahl von Reaktionsmöglichkeiten verfügen. Natürliche Immunsysteme zur Abwehr von Krank-heitserregern sind entsprechend äusserst komplex. Die Wissenschaft Bionomics versucht, allerdings über die reellen Menschen hinweg, aus der Gegenüberstellung der Komponenten von natürlichen und ökonomischen Immunsystemen etwas für die Wirtschaft Wertschöpfendes zu lernen. Die drei grundlegenden Fähigkeiten von natürlichen Immunsystemen sind: 

  1. Fremdkörper (Störgrössen) zu erkennen und
  2. angemessen darauf reagieren (Immunreaktion), was meistens heisst, sie zu liquidieren.
  3. Darüber hinaus geht es um die Fähigkeit des Immunsystems, Fremdkörper später, früher wieder zu erkennen. Diese rudimentäre Form des Lernens im biochemischen „Gedächtnis“ des Immunsystems, verbessert die künftige Abwehrreaktionen.
     
 

2) Evolution im Management mit entsprechenden Cockpits konkretisieren

Im Unterschied zu biologischen Immunsystemen ist das Erkennen von Störgrössen im betriebswirtschaftlichen Bereich primär den dafür zuständigen Mitarbeitern mit ihrer Wahrnehmung, Intuition und vor allem dem Mut, sich dazu zu bekennen vorbehalten. In einer Kultur wie der Schweizerischen, wo gemäss Bundesrat Arnold Koller ab dem 1. August 1997, „Propheten“, weder in- noch ausländisch, unerwünscht sind, wird das schwierig. Das hat ja vier Jahre später auch zum Swissair Grounding geführt. Bei der Fehlersuche durch den Menschen, der vom Zeitgeistdenken versucht wird, geschehen Fehler und Missverständnisse. Der Computer kann dem Menschen allerdings mehr und mehr helfen, die Weiterverarbeitung seiner Wahrnehmungen zu übernehmen. Es sickert langsam durch, wie das bei der CIA vor 9/11 funktioniert. Nun versuchen so genannte Management Cockpits (MC) die Aufmerksamkeit des Betrachters auf kritische betriebswirtschaftliche Schlüsselkennziffern (Key Performance Indicators) zu konzentrieren. MC sind Softwarelösungen, die der Überwachung und Steuerung von betriebswirtschaftlichen Prozessen dienen und die dazu notwendigen Informationen besonders benutzerfreundlich als grafische Armaturenbretter darstellen. Das wiederum reduziert noch mehr Menschen zu Restfunktionen der Wirtschaft, etwa bei der Videoüberwachung. Doch Risikopotenziale zu erkennen erfordert über MC hinaus Sensibilität und Aufgeschlossenheit. Beide sind bei den Entscheidungsträgern aus psychopolitischen- und -logischen Gründen manchmal gedämpft. Eine Entwicklung zu missachten, oder im Namen der Systemerhaltung zu verdrängen, lähmt die betrieblichen Entscheidungs- und Erneuerungsprozesse oft bis zum Point of NO Return.
 

 

3) Systembeherrschung

Zur Schärfung der Sensorik unterbreiten Gary Hamel und Liisa Välikangas (beide Woodside Institute, Kalifornien) folgende drei Vorschläge: Führungskräfte sollen

  1. (selbst) dort sein, wo gerade Veränderungen stattfinden und sie so buchstäblich „begreifen“
  2. das Gespräch mit Personen suchen, die besonders nah am Puls der Zeit sind (evtl. Kundenservice, Vertrieb, Trend Scouts etc.).
  3. sich nicht auf historischen Erfolgen „ausruhen“.

Zu akzeptieren ist, dass in einer dynamischen Umwelt auch erfolgreiche Strategien – mehr oder weniger schnell – zerfallen und vom Markt selektiert werden. Neben der aktiven Rolle des Wahrnehmenden bei der Problemerkenntnis ist auch die dazu verwendete Sprache als Instrument der Darstellung und damit des für andere nachvollziehbaren Denkens darüber von Bedeutung. Die verborgenen Problem-strukturen (hidden structures) können nur mit Denksystemen und Modellierungs-sprachen gefunden werden, in denen sich diese Strukturen nachvollziehbar ausdrücken lassen. Damit scheiden sozialdarwinistische, kybernetische, diskursive und systemische Denkmodelle vor vorneherein prinzipiell aus, den sie vermögen reellen Menschen nicht gerecht zu werden; sie sind bestenfalls Mittel zur Symptomdiskussion. Zudem, wer diktatorische, oder was letztlich auf das Gleiche hinaus läuft, bloss aus manipulierten Meinungsdiskussionen, gleichermassen über die Köpfe der Beteiligten hinweg Systeme errichtet, die sich nicht an deren Lebenserfüllungsprinzipien orientieren, schafft in sich geschlossene Systeme und die sind, letztlich sich selbst zerstörend. Ein Diktator vermag eventuell angesichts dieser Drohung noch rechtzeitig zu lernen; ein Kollektiv abgeschalteter Menschen, an sich, sicher nicht!

 

 

4) Sich dienstbare gebende Informationssysteme

Zu meinen, in interdisziplinär zusammengesetzten Teams können allgemein formulierte Beschreibungssprachen (Metasprachen) das gegenseitige Verständnis fördern und so kreative Problemlösungen begünstigen, ist fahrlässig. Es ist theoretisch, und in der Geschichte praktisch erwiesen, dass die meisten dieser Versuche schnell und letztlich immer scheitern! Ein Problem der Wahrnehmung damit ist, dass sich der Einfluss von Störgrössen im Unternehmen in einer Verallgemeinerungskultur anfänglich meist nur indirekt anhand von Veränderungen spezieller Indikatoren aber erst, wenn überhaupt bei allgemeiner Betroffenheit, z.B. meist erst bei sogenannten Unfällen à la Titanic, oder aus den Finanzzahlen weiter führende Beachtung finden. Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe reeller Menschen, die meist noch als „Propheten“ im eigenen Land verschrien sind, diese der Allgemeinheit verborgenen Muster und Problem-codierungen in den unternehmensinternen und –externen Daten und vor allem im Verhalten damit Macht ausübenden Managern und Politikern, möglichst frühzeitig zu entschlüsseln und den zugrunde liegenden Ursachen zuzuschreiben.

Ein Unternehmen kann sich damit den entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen; wer relevante Störgrössen schneller als die Konkurrenz erkennt und angemessen reagiert ist innovativer. Hilfsfunktionen dabei können Frühwarnsysteme für unterschiedliche externe und interne Bereiche sein. Aber damit weiter blickende „Propheten“ müssen die kritische Schockverarbeitung zuerst für sich (woran die Untergebenen der Versagerräte der Swissair versagten), dann gegenüber den, der in ihrer Verantwortung und Machtpositionen Betroffenen, mit Rückgrat und gegen Widerstände erfüllen (können). Stattdessen fokussiert man meistens auf ein Inventar möglicher Risiken und klammert das Mobbing auf der Managementebene nach dem Motto aus: Man wasche mir den Pelz, aber mache mich nicht nass! Berater können sich dann damit profilieren für solche hypothetischen Inventare meist triviale Präventionsrezepte einzuführen, bis man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht. Dann verkünden sie stolz die verantwortungslos geschaffene Komplexität als neue Tugend.

Ein anderer Weg ist die Vorsorge ist der Risikotransfer durch Abschluss eines Versicherungsvertrages. Die Gefahr dabei ist, dass man dann ruhig weiter schläft. Ein Risiko gilt als versicherbar, wenn die Schadenswahrscheinlichkeit berechnet werden kann. Dafür muss eine hinreichend grosse Zahl gleichartiger Risiken vorhanden sein (Versicherungsbestand). Ferner darf zu jedem Zeitpunkt nur ein Teil der Bedrohten auch tatsächlich von den Folgen der Risiken betroffen sein. Darüber hinaus müssen die Schadensfälle als voneinander unabhängige Ereignisse gelten (keine Schadensketten). Ausserdem muss ein nachvertraglicher Opportunismus (moral hazard) seitens des Versicherungsnehmers weitgehend ausgeschlossen werden können. Das heisst die Möglichkeit, den Schaden selbst zu beeinflussen oder gar herbeizuführen muss eng begrenzt sein. Schliesslich muss der Schadensumfang für den Versicherungs-geber abschätzbar sein. Sind diese Annahmen erfüllt, so kann das Pooling von Risiken vollständigen Schutz vor den finanziellen Folgen von Schadensfällen bieten.

Solange es nur um technische Systeme geht, sind solche Ansätze ja notwendig, aber für Humansysteme, wo meist der Hase liegt, ist der philosophisch - kybernetische Ansatz nicht hinreichend. Man könnte zudem in vielen Fällen aus dem Restrisiko technischer Systeme eine Chance für eine weiter führenden Lösung des Problems machen, statt es sich versichernd, auf das Kollektiv zu verlagern. Ein wichtiger Unterschied zwischen unternehmensbezogenen und biologischen, bzw. formalen Immunsystemen ist, dass letztere reaktiv angelegt sind. Sie bieten einmal erkannten Störgrössen Paroli. Hingegen kann das Unternehmen seine Position im Kampf um Ressourcen auch verbessern, wenn es, in seinen Mitarbeitern bewusst, proaktiv Veränderungen anstösst und in die Offensive geht. Dies kann durch unterschiedliche Arten von Innovationen erfolgen. Das biologische Pendant zur unternehmerischen Innovation ist die (als zufällig dargestellte) Mutation. Beide entstehen eher schub-weise, als nach vorhersehbarem Muster. Die Möglichkeit dazu kann im Unternehmen durch ein innovationsfreundliches Umfeld erleichtert werden. Notwendige Voraus-setzung für das Entstehen von Innovationen ist – neben der dafür erforderlichen Finanzmittel - das Erkennen einer attraktiven Möglichkeit, und da kommt wieder der reelle Mensch ins Spiel, bzw. das was ihn daran hemmt, die kollektive Trägheit des Gewohnheitsdenkens. Begünstigend wirkt sich hierbei eine für Systemveränderungen offene und kommunikative Unternehmenskultur aus, die auch „Querdenken“ erlaubt. Personalpolitisch kann ein solches Klima durch ein sog. Diversity Management gefördert werden. Das beginnt bei bunt gemischten Arbeitsgruppen – etwa nach Befähigung, Alter, Geschlecht etc. und geht bis zu den Lebenserfüllungsprinzipien der Beteiligten entsprechende lebenserfüllende Plattformen statt menschenverachtender Organisation à la Arnold Koller. Erkannte und verstandene Vielfalt der Akteure liefert vielfältigere und ideenreichere Problemlösungen und in der Lebens- durch Aufgaben-erfüllung  insgesamt qualitativ erstrebenswertere Ergebnisse. Die zur Schaffung von Innovation notwendige Kreativität ist zuerst einmal eine persönliche Eigenschaft der Mitarbeiter. Sie ist damit - in Grenzen – „produzierbar“. Um die diesbezüglichen Potenziale der Mitarbeiter positiv zu nutzen, können Kreativitätstechniken, wie z.B. das Brainstorming oder die Synektik (Analogiebildung) eingesetzt werden. Solche oder ähnliche Instrumente sollten ein fester Bestandteil der unternehmensweit verfügbaren Methodenbank sein. Dem Mitarbeiter fällt es damit leichter, Neues über Gewohntes hinaus zu tun. Eine Innovation bedeutet stets eingeübte Denk- und Handlungsgewohn-heiten zu überwinden und sich vom „Diktat der Routine“ (J. A. Schumpeter) zu befreien. Bei diesem Lernprozess, der subjektiv, bei Nichteingeschalteten oft als schmerzlich, bei Eingeschalteten als erfüllend empfunden wird, können (materielle) Anreize kompensierend wirken und auch nicht eingeschaltete Mitarbeiter motivieren. Nachdem potenzielle Verbesserungen oder neue Möglichkeiten erkannt wurden, stellt sich im gewohnten Denken die Frage, wie wirksam sie die Überlebensfähigkeit des Unternehmens verbessern. Was-wäre-wenn-Analysen, Szenarien und computergestützte Simulationen können helfen, die Auswirkungen unterschiedlicher Strategien für eine unsichere Zukunft besser abzuschätzen. Wir aber stellen die darüber hinaus, die grundlegende Frage nach der Lebens- durch Aufgabenerfüllung.
 

 

5)   Der Kampf um Machtpositionen

Im Gegensatz zu den Objektrisiken betreffen die Systemrisiken alle Unternehmen im betrachteten Markt. Systemrisiken können nicht mit den Rezepten für Objektrisiken (Diversifikation, Setzen auf unterschiedliche Partnerfirmen, Technologien oder auf Produkte unterschiedlicher Reifegrade etc.) eliminiert werden. Sie sind nicht – oder nur unter speziellen Voraussetzungen - versicherbar. Mögliche Auswirkungen von Systemrisiken sind gesellschaftliche und wirtschaftliche Grossereignisse, die aus dem Ruder laufen wie Kriege, Naturkatastrophen etc. und nicht zuletzt, die Folgen eigener Systemfehler, die meist zur Machterhaltung begannen. Solche Risiken, die weder über Portfolien diversifiziert noch versichert werden können, müssen vom Unternehmen selbst getragen werden, sofern man von Überwälzungsmöglichkeiten auf Dritte (z.B. von Swissair zu Swiss via Staat) absieht. Deshalb bekommt dagegen die pro-aktive BedeutungsGebende Informatik zunehmende Bedeutung.  

An betrieblichen Lernprozessen sind oft nur einige wenige Mitarbeiter direkt beteiligt. Es ist daher Aufgabe des Wissensmanagements die neuen Erkenntnisse auch für andere Mitarbeiter unternehmensweit nutzbar zu machen, statt sie in Macht-spielchen zu opfern. Dies bedeutet nicht nur, das Erlernte allgemeinverständlich aufzubereiten, abzuspeichern und über softwaretechnische Navigationshilfen wieder auffindbar zu machen. Es erfordert auch eine entsprechende Definitionsmacht dafür qualifizierter Autoren. Da sich die meisten Managementprobleme in der betrieblichen Praxis nicht exakt wiederholen, ist es wichtig, das am praktischen Einzelfall Gelernte auf die wesentlichen Strukturen zu reduzieren (Modellbildung) und unternehmensweit verfügbar zu machen. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass künftig in ähnlich gelagerten Fällen Parallelen erkannt werden. Dafür sind an Machtpositionen verhaftete Manager höchst ungeeignet; sie müssen aufgeschlossen genug sein, qualifizierten Mitarbeitern die entsprechend weiter führende Definitionsmacht zuzugestehen. Es ist darauf hinzuweisen, dass auch das ausgefeilteste Immunsystem keine Bestandsgarantie für ein Unternehmen geben kann. Schocks verursachen Ungleichgewichtstendenzen im Unternehmen wo der Wirklichkeitsbezug reeller Menschen abhanden kommt. Dauern diese sehr lange oder sind sie stärker als die ausgleichenden Kräfte einer kritischen Anzahl reeller Menschen, so können die lebensnotwendigen Funktionen nicht länger aufrechterhalten werden und das Unternehmen „stirbt“. Auch mit Zukunftsoffenheit dem Wirtschaftsgeschehen gegenüber bleibt die Entwicklung eines Unternehmens – trotz Immunsystem und Cockpits für Manager – stets so existenzgefährdet wie das Leben der Beteiligten und Betroffenen darin und davon betroffen, unerfüllt ist. Diese immer wichtiger werdenden Dynamik von Humansystemen berücksichtigen wir mit lebenserfüllenden Plattformen und der Beübung in LebensLern-Parks©.

Wer mit Macht ausgestattet ist, muss nach gängiger Redensart Verantwortung übernehmen. Tut er es nicht, besteht die Gefahr des Machtmissbrauchs. Macht kann jedoch nur verantwortungsvoll einsetzen, wer das System versteht, dank dem seine Macht möglich geworden ist. Genau diese Anforderung, erfüllen jedoch die bloss auf lustvolle Positionen erpichte Manager und Entscheidungsträgern immer weniger. Komplexität wird im Unverstand zum zentralen Problem bei der Ausübung von Macht; bloss auf Fragen aus Machtpositionen heraus, z.B. durch so genannte Informations-beauftragte beantwortendes Handeln führt zu dessen Schönrede. Erst die menschliche Seite der Organisation kann ihr Handeln erstrebenswert aus der virtualisierten Vergangenheit im Verständnis zum weiter führenden Lernen hervorholen. Nur verantwortungsbewusstes Handeln für sich selbst und für andere auf der Basis des gegenseitigen Verstehens des jeweiligen Lebenserfüllungsprinzips, schafft die weiter führende Voraussetzung, unter der sich die Selbstverantwortung der Beteiligten erhöhen, und damit die Eigendynamik mit ihrer sich selbst zerstörenden Komplexität des Restsystems vermindern lassen! 
 

 

6) Kritik der reinen Macht

Macht ist immer dann am gefährlichsten, wenn sie bloss in Übereinstimmung mit der so genannten öffentlichen Meinung ausgeübt wird. Sie ist mit der Berlusconisier-barkeit der modernen Medien leichter manipulierbar geworden. Erst wenn Macht zur Verbesserung der Lebensumstände aller Menschen eingesetzt wird und nicht nur dafür, Einzelinteressen zum Durchbruch zu verhelfen, fördert sie die Lebenserfüllung; allein damit ist sie erstrebenswert. Mit primitiver Macht geht es nur darum, den eigenen Willen auch gegen den Widerstand Anderer durchzusetzen. Heute geht immer mehr Macht von der Virtualisierung und Codierung zwecks Operationalisierung als Selbstverständlichkeit (MATRIX) aus, und birgt die Gefahr einer Versklavung der Teilnehmer durch manipulierbare psychopolitische Programme. Die Auseinandersetzung um eine One-World-One-Order-System gegen eine Many-World-Many-Order-Gesell-schaft, also um Grenzen gegen die Erhöhung der Wahrnehmungsfähigkeit aller Teilnehmer ist mit dem Krieg gegen den Terror voll entbrannt. Die Überwindung aller Grenzen gegen die Lebenserfüllung ist die fundamentale Antriebskraft des Menschen, das Herrschen in Grenzen, die bisheriger Organisationsformen. Leider gibt es in den westlichen Sprachen ausser im Deutsch, und im Alltag vor allem im Amerikanischen nur schon die begriffliche Unterscheidung von „Wirklichkeit“ und „Realität“ nicht, und bei uns wurde sie systematisch verwischt. Deshalb verliert die Bevölkerung, wenn sie den Wirklichkeitsbezug verliert gleichzeitig jeglichen Realitätssinn. Wie sonst liesse sich der Boykott der Kyoto-Protokolls durch die USA erklären? Die Freiheit des Einzelnen lässt sich jedoch in einem Umfeld der Illusionen nicht aufrecht erhalten (Patrio Act in den USA).
 

 7) Absehbare politische Konsequenzen
 

©Burk Verlag

1Ov: Eine über den traurigen Zustand der Wissensarbeit der globalisierten Welt, über die damit bewirkten sehr schlechten Zustände hinaus führende Auferstehung reeller Menschen, geht nur durch das sich Erheben gegenüber denen, die abgesessen sind, um zum Herrschen sitzen zu bleiben. Dazu

braucht es allerdings die hier angedeutete Innovation und keine Kampf mehr nach altem Muster, den Teufel mit Belzebub austreibend…

 

 

1Ka: Wenn die Macht nicht vom, über seine Unzufriedenheit hinaus manipulierten Volke ausgehen soll, so wird reellen Menschen nichts anderes übrig bleiben, als aufzustehen. Es bewahrheitet sich zusehends die Aussage Jean-Jacques Rousseau’s, dass ein Volk mit Repräsentanten nicht mehr

frei ist. Das amerikanische Repräsentantenhaus ist unter George W. Bush Jun.(1Ka) zu einem Ort der Unfreiheit verkommen, zu einer Hochburg der Versklavung des Einzelnen, mit Vorbildwirkung für die ganze Welt.
 

 

5Ke: Die heutige fast allseits akzeptierte Form der Sklavenhalterei kann nur durchbrochen werden, wenn es gelingt, durch ein neues Medium über die Volkssouveränität hinaus die Würde des reellen Menschen lebenserfüllend effektiv in deren Bewusstsein zu bringen.

 

 

1Rv: Das Medium Fernsehen ist das ideale Medium für die Repräsentanten gewesen, weil der Einzelne zum Empfänger von Botschaften wurde. Erst wenn eine kritische Anzahl reell gebliebener Menschen dieses Outsourcen ihrer Macht als unbefriedigend bereuen, kann das Internet zur notwend-

igen Partizipation reeller Menschen auf Lebenserfüllenden Plattformen zur weiter führenden Interaktivität führen.
 

 

1Ke: Es braucht darüber hinaus von allen die Weitherzigkeit wie Flusser betonte, die bisherigen „politischen Kategorien über Bord zu werfen“. Nur das Internet hat das Potential, Wahlen, Parlamente und Regierungen zu evolutionieren und dadurch neue Formen der direkten

Demokratie zu etablieren. Eine neu auferstehende Demokratie wird sich deshalb vom Repräsentationsprinzip zu Gunsten des Lebenserfüllungsprinzips verabschieden müssen, da diese den tieferen Grund für die Politikverdrossenheit repräsentiert.
 

 

1Pa: Es geht also um eine der Reformation mit der Wiedereinführung der direkten Verbindung zwischen Mensch und Gott vergleichbare Heraus-forderung, die sich der in der Wirtschaft bereits mit der Aufgabe von Zwischenhändlern abzeichnet, der über kurz oder lang auch in der Politik

folgen muss; die Aufgabe von Parteien. Ansonsten machen die einen auf Kosten der anderen ihre Gesetze weiter auf Kosten der reellen Menschen und deren Gestaltungsspielraum.
 

 

4Re: Erst in der Überwindung des von den Ausreden der Lobbies vor-herrschenden Umfeldes, können wieder befriedigende Entscheidungen getroffen, und die notwendigen grundsätzlichen Veränderungen herbeiführt werden, kann es um mehr gehen, als dass sie die immer gleichen Kreise

die nächste Wiederwahl sichern. Die damit zu überwindende Herrschaftsform macht spätestens seit dem Mauerfall keinen Sinn mehr; sie hat inzwischen die politische Selbstorganisation der Bürger auf ein Minimum reduziert und führt durch ihre subtilen Hintertüren längst überholt geglaubte Ideologien auf der Softwareebene wieder, und effektiver als je, ein. Warum eine Regierung bzw. ein Parlament eine Stufe höher als reelle Menschen in einer Hierarchie zu stehen hat, wissen nur diejenigen, die ihre Privilegien nicht verlieren wollen. Offiziell steht, und das auch nur in der Schweiz, dort das Volk als Souverän immer noch zuoberst. Und genau das reizt die Psycho-politiker! Seit 1968 haben diese Kreise in der Schweiz effektiv einen Staatsstreich durchgeführt und entmündigen das Volk seither auf Staatskosten immer mehr mit Infotainment in bester DDR-Manier, nicht so grob, aber viel effektiver, und fast keiner merkt es…
 

 

3Ov/136: Das von der Macht ausgeschlossene Volk hat somit nur mit Furchtlosigkeit eine Chance, nicht den eines erneuten Klassenkampfes allerdings! Die beiden Klassen heissen noch Wähler/innen und Gewählte; mit ihnen würde sich die Geschichte nur wiederholen. Die Überwindung

dieses Gegensatzes geht auch nicht über eine direkte Demokratie! Es geht nur mit der Selbstorganisation auf lebenserfüllenden Plattformen nicht nach Klassen, sondern auf Grund des Lebenserfüllungsprinzips jedes Beteiligten und seinem Einschalten daran!
 

 

8) Um Schluss hängt es von Dir ab…

Stell Dir vor, der Staat kleidet sich in des Kaisers Neue Kleider und keiner schaut hin, keiner geht mehr auf den heutigen Konkurrenzkampf mehr ein, sondern schafft mit seiner Lebens- durch Aufgabenerfüllung Win-Win-Situationen für alle Beteiligten. Noch geht es im heutigen Wirtschaftssystem nur um die Anhäufung von Kapital, und in der Politik um die Akkumulation von Macht. Nur lebenserfüllende Plattformen vermögen diesem Unsinn die Bedeutung zu nehmen, genauso wie nur die Beziehung zu den Naturgesetzen der dogmatisch anmassenden Kirche des Mittelalters die Bedeutung zu nehmen vermocht hatte. Gelingt uns dies nicht, verspielen wir im schnelleren Wandel bereits unsere Zukunft, nicht mehr nur die unserer Kindern. Die entscheidende Frage für die Noch-Weltmacht USA bleibt somit, wann ihre Bürger die neue Versklavung abwerfen und die bestehenden Verhältnisse, mit einem Redesign einem Reframing unterziehen. Noch üben die USA am Redesign ihrer Space Shuttle nach den Manage-mentkatastrophen der NASA, und an besiegten Länder wie dem Irak. Die Welt benötigt auch keinen „friedlichen“ Che Guevara, sondern eine kritische Anzahl reellern Menschen, erst dann kann das Leben auf Erden sehr gut, lebenserfüllend für möglichst viele werden! Solange wir uns von Nichteingeschalteten einreden lassen, es gäbe etwas „Besseres“ bleiben wir auf dem Holzweg! Es kann sich in dieser Welt eine Situation ergeben, wo ein grosser Teil der Menschen davon abhängt, ob DU DICH einschaltetest oder nicht. Vielleicht hätte eine eingeschaltete Nachbarsfrau der Schickelgrubers in Österreich verhindern können, dass aus Alois, der nun vermehrt „Adolf der Gütige“ Genannte, mit seinem mit 50 Million Toten für seinen Wahn verzierte Selbstmord werden konnten und stattdessen Alois sein Leben, wie sicherlich von seinem Schöpfer vorgesehen hätte erfüllen können
 

 Ein möglicher Ansatz in der Schweiz ist eine
Volksinitiative für eine WissenSchaft mit Zukunft
 
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