Die Postnormale Verführung zur Beliebigkeit by Dr. Peter Meier, Reframing LEP, Bachmattstr. 23, 8048 Zürich
Was ist ihr bestes Beispiel für eine langfristige Ethik und woher haben Sie eine für jeden Menschen guten Willens erstrebenswerte Vorstellung für die Einzigartigkeit jedes Menschen? Geht es nur um das Verhandeln darüber, d.h. Hemmungen gegenüber der Beliebigkeit zu überwinden, die tatsächlichen Interessen und Emotionen offen zu legen, sich damit zu Werten bekennend die einen Return on Investment versprechen? Soll man dafür auf so genannte Experten zu hören, um keinen Gesichtsverlust zu riskieren und sich wenn dafür nötig auch der Selbstkonfrontation entziehen? Verhandlungen auf der Basis der Beliebigkeit der Beteiligten sind ein Wagnis. Sie können darüber hinaus beste Kräfte wecken oder im Versagen an der Wirklichkeit in der Erschöpfung im Misserfolg enden. Innere Meditation bzw. eine äussere Mediation sind freiwillige Verfahren und können jederzeit von jeder Partei abgebrochen werden. Damit hängt der Entscheid dafür und ein weiter führender Konsens davon ab, dass sich die Beteiligten einen möglichst grossen Kooperationsbonus, also sonst nicht erhältlichen Vorteil erwarten, bzw. hoffen, die Nachteile einer Konfrontation abwenden zu können. Das Tauschprinzip soll so für alles bessere Resultate erzielen als "Befehl und Gehorsam". Aus der Verhandlungslehre ist bekannt, dass das Mass für den Bonus, die so genannte BATNA (Best Alternative To a Negociated Agreement) bildet, also die beste Alternative zur Konfrontation bei einer Verhandlungseinigung. Bringt eine Streiterledigung mit Konsens mehr als eine solche via Gerichte, so werden sich Parteien, die das zu erkennen vermögen für die Mediation entscheiden. Auf welcher Grundlage also vermag verständnisvolle Vertraulichkeit gegenüber dem nackten Konkurrenzkampf, bzw. dem Sozialdarwinismus einen Mehrwert zu bringen, das ist die zentrale Frage! Wir werden im Workshop zeigen, dass diese Frage in Zweierbeziehungen geklärt werden muss, denn allgemeine psychopolitische Antworten führen ins Chaos, in dem Konkurrenz durch unerfüllte gegenseitige Erschöpfung unvermeidlich ist. Die Hoffnung, dass mindestens der, welcher den andern kleiner macht grösser wird, ist eine trügerische. In der Globalisierung werden damit ALLE kleiner und ab einem gewissen Point of NO Return, füreinander irrelevant und für das Kollektiv beliebig ersetzbar zum blossen Material- und Unterhaltwert, ein Unkostenfaktor ... |