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Dr. Peter Meier

Umgang mit Humansystemen

Was der Zeitgeist alles abschalten lässt:

Mit dem nicht erfüll-ten 1. Einschaltschritt bleiben wir in der Betroffenheit#1 stecken. Nach langer Rede kurzer Sinn, vielleicht auf einer scheinbar höheren Ebene. Nach vorherr-schenden Denkge-wohnheiten kommt man dadurch weiter, dass man die betrof-fen machende Situa-tion für sich und andere veranschau-licht#0. Damit kann sich dann Jemand#2 damit profilieren, die Betroffenen für Ver-änderungen zu gewin-nen. Er muss zuerst erreichen, dass diese die bestehende Situ-ation wirklich als problematisch erleben; als ein Prob-lem, dessen Lösung keinen Aufschub duldet. Es braucht dazu so etwas wie ein Gefühl von Dringlich-keit. Was aber kann getan werden, damit sich diese Befindlich-keit bei der Mehrheit einstellt? Dieser Frage ist Machiavelli im Interesse der Fürsten nachgegangen; in der Hoffnung, sich da-durch als deren graue Eminenz andienen zu können.


1.
Einschaltschritt

Weil die Welt an den verbreiten Rahmenbedingungen zusam-menhält, muss der Mensch als Erstes lernen, sich darin in seinem Interesse, öffentlich zu beteiligen. Als Kind hat man da noch eine Schonfrist, die einem später nicht mehr gegen die Betroffen-heit  im so geregelten Kollektiv schützt. Man kann sich, konkret, jeder aus seine ihm entsprechende Art darüber hinaus folgen-dermassen einschalten:

Die EP-Betroffenen#1 finden die E=evolutionären Entwicklung der öffentlichen Situation zwar nicht unbedingt optimal, aber auch nicht so schlecht, dass man etwas an den Spielregeln ändern müsste. Das ist für die 56% „Knechte“, zuerst einmal typisch, solange „Business as usual“ noch möglich ist, bzw. sie sich als nützlich erweisen können. Verschlechtern sich aber für diese Mehrheit die Umstände, beginnen sich mehr und mehr Betroffene inhaltsleer grundsätzlich, zur quantitativen Wiederherstellung ihrer Handlungsfreiheit mit der Situation auseinander zu setzen. Sie versuchen dann über ihre Arbeit hinaus in der Gesellschaft wieder die ihnen zustehende eine P=Machtposition zurück zu gewinnen. Das begann mit Bauernaufständen, und hat zur Demokratie geführt. Es hat auch in Handgreiflichkeiten, Revolutionen und Kriegen ganze Völker in die Sackgasse geführt. Anderseits haben neune Einsichten in die quantitativen Naturgesetze und die damit möglichen Techniken, mit denen man sich beweisen kann, weiter geführt.

Die KP-Betroffenen#0 finden die K=kreativ geschaffene Situation zwar für sich schlecht, glauben aber nicht, selbst etwas tun zu können. Wenn nötig, beginnen sie andere davon zu überzeugen, sich, z.B. in Namen der Narren-, Kunst- und Meinungsfreiheit, für ihren P=Machtposition zu verwenden. Dazu entwickeln sich die 11% „Darsteller“ als Künstler und Intellektuelle mit realen und virtuellen Ausdrucksformen und Hinweisen zu entwickeln. Als Schöngeister, Ausdruckskünstler, Moralisten bis hin zu aufrührerischen Karikaturisten, Fäkalienkünstler und Staatsstreicher, bzw. graue Eminenzen versuchen sie, hinter ihren potemkinschen Dörfern, mit ihren versteckten Absichten das Machtspiel zu ihren Gunsten zu beeinflussen, und ihre Gegner zu blenden. Das Beste was man von der Kunst erwarten kann, sind sich selbst erklärende Karten der Realität, so dass man sich darin bewegen kann...   

Die ED-Betroffenen#2 finden die E=Evolution der öffentlichen Situation zwar für alle schlecht, geben sich aber damit zufrieden, dass nicht sie selbst, sondern andere daran mehr schuld, bzw. stärker betroffen sind. Wenn sich ihre Vorzugsposition aber nicht mehr aufrechterhalten lässt, benehmen sie sich als die 33% „Herren“ und bringen ihre D=Definitionsmacht mit entsprechenden Anmassungen personen-neutral, wortgewaltig verfilzt vor, und machen sich mit allen Mitteln zu Sprechern von Mehrheiten. Zur Legitimation bemühen sie die als Human- bezeichneten Geisterwissenschaften und nehmen dafür, wie Dr. Faust, geeignete Arbeiter und Krieger als Peitsche, und Darsteller als Zuckerbrot, in ihre Dienste. Dabei verwehrt man, d.h. im Bannkreis der Herren stehend, sich mit Pre-Trans-Traps jedes KP-Ansinnen reeller Menschen, die sich auf ihre P=Machtposition, bzw. Menschenwürde in Bezug auf ihre Lebenserfüllung berufend, anschicken, aus sich heraus so K=schöpferisch zu werden, wie es ihrem Wesen entspricht.  

 

Wer die Übergänge von passivem Dulden zum aktiven Verändern nicht über die eigenen Meinung hinaus duldet, erlebt die Betroffenen nach Theorie X; so gemütlich, dass man ihnen beim Laufen die Schuhe sohlen könnte. Damit sind wir beim Spannungsfeld des Herrn gegenüber Knechten und der zwiespältigen Rolle, die Darsteller dazwischen einzunehmen versuchen. Herren bestimmen dann die Erziehung und Ausbildung über ihre Leitwissenschaft, und bewirken dann dadurch verstärkt, noch mehr Dienst nach Vorschrift durch davon abgeschaltete Mitar-beiter, und für sich selbst, noch mehr Macht. So wurde an einigen Orten der Schweiz nach der Franzosenzeit in der Schweiz von der Kanzel herunter verkündet: Herr bleibt Herr, Knecht bleibt Knecht! In der Schweiz spricht man nun von der Sozial- und der Bildungsmafia. Diese ist sehr effektiv, wenn es um ihre Pfründen geht und ziemlich unverständig, wenn nach der von ihr erfüllten Aufgabe gefragt wird...

Die Herren#2 der Erziehung und Aus-bildung gehen davon aus, dass sie es mit in ihre Vernunft hinein wachsenen Menschen zu tun haben. Gemäss idealisierender Philo-sophie, setzen sie erwachsen mit ver-nünftig, und Mensch mit Subjekt gleich, das über Objekte verfügen will. Also appellieren sie dafür an die objektive Ver-nunft und versuchen, Mitarbeit mit ihren inhaltlichen und sach-logischen Argumenten überzeugend, allge-meinverbindlich zu erreichen.

Als Politiker und Manager gehen sie eher davon aus, dass der durchschnitt-liche Mensch solange Veränderungen vermeidet, bis es nicht mehr anders geht. Das kommt ihr-em eigenen geringen Selbstverständnis und den simplen Ansprüch-en an die Mehrheit mit ihren versteckten Absichten entgegen.

Gefragt sind aber Reformer, die den Strukturwandel nicht einfach opportunis-tisch dem Zeitgeist überlassen...

Wissen schaffen um das Beherrschen der Masse allein führen zu Blockaden gegeneinander und ist für das, was weiter führen könnte, für alle demotivierend wie etwa ein Streik. In der Eskalation wird dann das Kind (Theorie Y) mit dem Bade (Theorie X) ausgeschüttet. Mehr noch, die Gegner richten sich gegeneinander aus, und bilden nach aussen ein an ihrem Spannungsfeld geschlossenes System, das letztlich sich selbst zerstörend ist. Solange die gemeinsame Wissensarbeit mit einer gemeinsamen Sprache und einem gemeinsamen Grundverständnis die obigen drei Einschaltvorgänge bei einer kritischen Anzahl Mitarbeiter verunmöglicht, kann fast niemand mehr an der ursprünglich zu Betroffenheit Anlass gebenden Situation etwas weiter führend verändern. Es fehlen sowohl, persönlich der Raum und die Zeit für die Umsetzung weiter führende Einsichten, wie auch kollektiv, die notwendende Überzeugung, Energie und die Legitimation, selbst bisher bewährte Methoden und Ressourcen einzusetzen. So kam es u.a. 1912 zum Untergang der Titanic und 2001 zum Grounding der Swissair…

Mit solchen durchaus glaubhaften und eindringlichen Schreckens-szenarien machen Herren mit der klaren Absicht, Angst vor „Non Compliance“. Damit bestimmen sie die zur Umsetzung ihrer versteckten Absichten führende, politische Korrektheit. Unter deren Druck kann man die Mehrheit als Verstärker der eigenen Meinung instrumentalisieren; damit schafft man Zustände, die dann letztlich niemand will, ausser vorher, die abstrakte Mehrheit.

Wer von solchen rhetorischen Taschespielertricks genug hat, und fähig ist, Theorie Y auf Grund seiner eigens erfahrenen Wirklichkeit in Betracht zu ziehen, geht davon aus, dass der Mensch weitgehend von sich aus willig und fähig ist, sich der notwendigen Entwicklung im Hinblick auf seine Lebenserfüllung zu stellen. Das tut ja jedes Lebenswesen sonst auch! Damit gibt man der entsprechenden Selbstverantwortung über das allgemein vorherrschende Menschenbild hinaus, die ihr, auf Grund der Lebenserfüllungsprinzipien der Beteiligten, zustehende Bedeut-ung in der Wissensarbeit. Das gilt es objektiv erstrebenswert zu konkretisieren: 
 

 

Herren machen als Vorgesetzte, die ja ihrerseits nach oben nicht so erscheinen wollen, wie sie die Untergebenen proji-zieren, den Untergeb-enen nach Theorie X Dampf, und dafür die Hölle heiss.

Damit kommen jedoch deren Ängste darin zu versagen, die gewün-schte Intensität aus den Mitarbeitern heraus zu holen, und die der Mitarbeiter vor ungewollten Verän-derungen, ins Spiel.

Darin ist Wissen Macht, und damit macht Nichtwissen scheinbar auch nichts mehr aus. So ver-stricken sich die Spieler in der Eigendynamik des Spiels, die mehr und mehr nicht mehr überblickbar die Regeln bestimmt...

Trendsprecher reden das als Chaos-Man-Age-ment schön, und damit sich dumm. Dann appellieren sie einfach an lernende Organisationen damit die Masse sie an deren Spitze zur ihrer Rettung aus der Sinn- und Orientierungslosigkeit hievt:

Armselig arme Bettler betteln armselig reiche Bettler an...

 


Kontext: (Kapitel auf der gleichen Ebene)
[1) Wissen] [2) Objektivität] [3) System] [4) Macht] [5) Konsequenz] [6) Weg] [7) Wahl] [8) Erfüllung]

Vertiefung (Unterkapital dieses Kapitels) [Up]


©Copyright 2006 Dr. Peter Meier pm@think-systems.ch                                                                             Version: 2020-07-28
 

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Angesichts des skandalöse Versagen der etablierten Wissenschaften, Humansystemen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, stehe ich für den Rechtzeitig Projekt-Orientierten Kompetenzaustausch ein. Intellektuelle, mit ihren Anmassungen, ignorieren die hier gemachten, weiter führenden Hinweise, und strafen Leute wie mich, mit Verachtung als "minderwertig", und Sie ?...

 

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