Öffnung für eine erstrebenswerte Zukunft
Nicht nur ich möchte manchmal schreien, wenn ich sehe, wohin menschliche Systeme abdriften. Doch egal, wie laut ich schreie, es ist nicht laut genug! Es ist seltsam, wie menschliche Systeme so gut beginnen und so schlecht werden können. Scheinbar scheint das niemand mehr, kein einziger Mensch, ändern zu können. Ich bin zur belegbaren Einsicht gelangt, dass wir stattdessen für den Umgang miteinander die volle Ver-antwort-ung übernehmen sollten; wegen der sonst drohenden gegenseitigen Erschöpfung dringend und zwar wir alle. Irgendwie konzentrieren wir uns sonst viel zu viel statt auf unsere wirklichen Anliegen oder auf unsere Gegenüber, sondern auf abstrakte Erwartungen an ein eingebildetes Kollektiv. Darob vergessen wir unsere eigenen Gedanken und können sie nicht mehr in den Dienst der Umsetzung unserer Empfindungen und dem innersten Drang nach Lebenserfüllung stellen. So starren Politiker gebannt auf die Medien, weil sie hoffen, dort den Volkswillen zu erkennen. Die Medien ihrerseits suchen hektisch nach neuen Reizthemen, um einen Phantomleser in ihrer selbst gemachten Zielgruppe zu befriedigen und verschliessen sich jeglichen, weiterführenden Hinweisen, die nicht ihren meist nur noch kommerziellen Ziel dienen. Von Leserbriefen wir in ihrem Rahmen weitere Polarisierung keine Lösungen erwartet, für Schreiber ist somit der Teufelskreis geschlossen und "man" ist glücklich überhaupt eine Antwort, und wenn es ein Standardbrief ist, bekommen zu haben. Und das Volk fixiert sich auf ein paar einzelne Köpfe, Münder und Blätter und hofft, dass diese ihm die Angst vor dem Chaos nehmen, oder wenigstens den Weg in die Zukunft, meist aus der Sicht einer Vergangenheit, weisen. Wir müssen uns dringend von diesen verschwommenen und grösstenteils bloss eingebildeten, abstrakten Gegenübern abwenden und uns in Zweierbeziehungen uns selbst, Gott und dem Nächsten stellen. Stellen Sie sich vor, Sie hätten dafür eine lebenserfüllende Plattform. Stellen Sie sich weiter vor, das Resultat jeder Ihrer Zweierbeziehungen würde diese Plattform entsprechen sinnvoll bereichern. Das könnte ja soweit gehen, für die Sozialwerke ein realistisches Modell aufs Internet zu platzieren, damit sich jeder Bürger selbst mit den Entscheidungsparametern die Konsequenzen von Anpassungsvorschlägen für seine Pensionierung bewusst machen kann. Zürich könnte mit der Erfüllung seines historischen Potentials dafür wieder zu einer Modelldemokratie mit Zukunft werden, in der man nicht mehr länger systemisch alles verdiskutiert, sondern systematisch lebenserfüllende Entscheidungsgrundlagen schafft. Das soll an Hand von Josef Estermanns Wahlplattform für seine Ständerats-kandidatur 2003 illustriert werden; darin heisst es:
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