2) Psycho-logische Sozialisation                                                                

by Dr. Peter Meier, Reframing LEP, Bachmattstr. 23, 8048 Zürich

 

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Beide, Mädchen wie Knaben, so die Psychologie, hoffen später als erwachsene Menschen, vom Partner all das zu bekommen, was sie bei der Mutter vermisst haben. Je verlassener und einsamer sie waren, desto grösser ist die Hoffnung und Erwartung, die in Idealvorstellungen vom Partner offen für psychopolitisch erwünschte Vorbilder macht. Mit Sexualität und Zärtlichkeit wollen damit die Betroffenen ihre innere Leere und Vereinsamung ausfüllen, ein Versuch und eine Hoffnung, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt sind. Nach solchen Enttäuschungen sublimiert man sie eben mit psychopolitisch Erfolg versprechenden Vorstellungen und wird zum Psychogimpel. 

Hinzu kommt die innere Stimme des verletzten Mannes, die ihn warnt: Nie wieder eine solche Nähe wie bei der auffressenden Mutter. Das ist zuviel, das ist bedrohlich. Die innere Stimme der Frau hingegen sagt: Diese Nähe und Geborgenheit sind zuwenig, diese Art von Begehrtwerden reicht mir nicht aus. Die Angst des Mannes vor einer nahen Beziehung und sein Wunsch nach Abgrenzung stehen dem nie enden wollenden und unersättlichen Wunsch nach Nähe und Begehrtwerden der Frau gegenüber. Damit kann man mit Frauenfeindlichkeit und Männerhass Politik machen, in dem man sie unversöhnlich aufeinander prallen lässt und sich darüber als Richter aufschwingt, begründet und geprägt in der frühen Entfremdung zwischen Mutter und Kind, erzwungen durch unsere Kultur und Zivilisation. Die davon Betroffenen haben sich seit den Kreuzzügen regelmässig in Kriegen, Hexenritualen und Hexenjagden abreagiert...

Die Mutter vermittle das eigene Selbstwertgefühl an die Tochter. Weibliche Säuglinge werden weniger zärtlich behandelt, länger allein liegengelassen, weniger an die Brust genommen als männliche. So fühle sich das Mädchen wertlos und müsse sich die Zugehörigkeit durch „Bravsein“ verdienen. Solche Prägungen  reproduzieren sich über Generationen. Für jeden Menschen entsprechend seinem Wesen nachweisbare Tatsache aber ist, dass durch die vorherrschende Rm-Wissensarbeit 33% der Menschen als für andere verallgemeinernde Herren, 56% als für andere die Kastanien aus dem Feuer holende Knechte und 11% als die Kultur verzierende und die Misstände schön redende Künstler ihr Leben lang konditioniert werden. Um das zu vertuschen, kann man es einfach sexistisch erklären.

Im Wahn simplifizierter Erklärungen können psycho-logisierte Menschen ganz wie psychopolitisch erwünscht, nicht mehr zwischen ihren kranken Phantasien und Ängsten einerseits und der Wirklichkeit andererseits unterscheiden und müsse sich wohl oder übel fremdbestimmen lassen. Anhand von Phänomenen wie den Geisslerzügen, der Tanzwut, einem inquisitorisch genutzten Teufelsglauben, der Hexenverfolgung, der Naziherrschaft und dem Kommunismus wird klar, wie nicht nur einzelne Menschengruppen, sondern Europa kollektiv regelmässig in seiner Geschichte in einem Wahnsystem und dessen Blut ertrunken ist. Nun hat sich der dazu führende Intellekt via Amerika globalisiert und seit der New Economy und dem 9/11 die ganze Welt synchron in rasant sich wandelnde Wahnvorstellungen gestürzt und das betrifft SIE unausweichlich...

Die Anfälligkeit für Wahnvorstellungen kann man an Störungen der allerersten Zeit nach der Geburt, der Zeit der grössten Prägbarkeit festmachen. Die Babys müssen sich hin- und hergerissen fühlen zwischen der Hölle der Verlassenheit, ausgedrückt in ihrem Schreien, und andererseits einem „Paradies“ an Übernähe, welche in ihnen eine ähnliche Angst und Abwehr wachruft. Diese gespaltene Einstellung der Mütter, gespalten in Liebe und Hass, ist vergleichbar mit der gespaltenen Einstellung der Männer ihren Frauen gegenüber und der des Kollektivs, Individuen gegenüber. Aus daraus resultierenden Pm-Verletztheiten werden die Menschen ängstlich und  unfähig, eine sich in ihrem Leben erfüllende, wirkliche Beziehung einzugehen. Eine nie zu stillende Gier ist die Folge – die Sucht nach Konsum statt des Suchens nach menschlicher Nähe, bzw. einem Verständnis der Wirklichkeit. Der universell süchtige Menschtypus des heutigen Zeitalters ist als Motor und Restfunktion unserer industrialisierten und mit Information vernetzen Welt entstanden: Eine Sucht, mit welcher wir langsam aber unerbittlich unseren Planeten dafür kannibalisierend in einen stinkenden Abfallberg und unsere Kultur in ein Chaos verwandeln. Es ist wirklich ein „hoher Preis“, den die Menschen für diesen Rm-Zivilisationsprozess zahlen müssen - die Menschheit ist im Begriff sich  psycho-logisch selbst zu kreuzigen; politisch von oben nach unten und von dort sozial wieder nach oben!

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