E5/FORM>Aufstand: Auch nach dem Ende der Planwirtschaft liegt noch ein weiter Weg zum L2-Rechtzeitig Projekt-Orientierter Kompetenzaustausch vor allen Beteiligten. Sowohl Wirtschaft- und Unternehmensstrukturen als auch die Vital- und Mentalsysteme der Akteure selbst müssen sich einem weiterführenden Update, nicht einen blossen Zeitgeistwandel unterziehen, um die Chancen der lebenswirklichkeitsbezogenen Individualisierung nutzen und deren Herausforderungen erfolgreich begegnen zu können. So kritisiert bereits Dr. Reinhard Sprenger, Deutschlands meistgelesener Management-Autor, insbesondere egalisierende Strukturen in den Unternehmen und egalisierende Management-Methoden. Sein Buch „Aufstand des Individuums“ ist 2000 erstmals aufgelegt worden. Er stellt fest:
- Die notwendige Aufwertung des Individuellen prallt immer noch gegen Management- und Organisationsformen, die vor rund 120 Jahren eingeführt wurden. Betrachtet man die verschiedenen Managementmoden, Change-Programme und Führungsinstrumente, dann bleiben die tief eingelagerten Grundannahmen über das Unternehmen als „Maschine“ weitgehend unangetastet. Die Grundfigur „Im Gleichschritt, marsch!“, also die Organisation zu verabsolutieren und den Menschen anzuflanschen, ist jedenfalls trotz gegenteiligen Beteuerungen erstaunlich veränderungsresistent.
- Ob ein einzelner sich moralisch »gut« verhält, hat nichts mit Gemeinschaft zu tun, sondern mit der Qualität des Inhalts. Und die hat jeder selbst zu verantworten. Der Verweis auf die Gemeinschaft fördert keineswegs die Moral, sondern oft nur die
- Heuchelei und Gruppeninteressen. Vielfach werden schiere Machtambitionen so moralisierend ummäntelt. Egoismus hingegen fördert in vieler Hinsicht das Gemeinwohl. Jeder Einzelne kann egoistisch - im Sinne seiner Ziele aber vernünftig - handeln und gerade dadurch zugleich allen anderen dienen.
- Weil wir auf Märkten nur erfolgreich sein können, wenn wir die Bedürfnisse andere Menschen kennen und befriedigen, ergibt sich z.B. aus dem Streben nach einem hohen persönlichen Einkommen das Wohl vieler. Selbstbehauptung und Sorge für andere schliessen sich zudem keineswegs aus, sondern ein. Erst der Individualismus hat das Bewusstsein geschaffen, dass jeder Mensch einen Wert an sich darstellt und in seinem Streben nach Glück zu respektieren ist. Und es ist klar, dass die Interessen der Einzelnen sich viel besser in die Gemeinschaft integrieren lassen, wenn sie offen angesprochen und zugelassen sind.
- Verantwortungsbewusstsein und friedliche Umgangsformen können daher nur aus der selbstverantwortlichen Ausübung individueller Freiheit entstehen. Erst das Bewusstsein, ein Individuum in einer individuellen Besonderheit zu sein, macht es möglich, auch den anderen in seiner Individualität anzuerkennen. Global gesehen geschehen die meisten Verbrechen nicht, um sich »egoistische« Vorteile zu verschaffen, sondern im Namen einer Ideologie, einer Flagge, eines Führers, einer Religion, einer Gemeinschaft, etwas, »das grösser ist als ich«. Das ist die Unschuld des Henkers!
- Es ist nicht das Ich, das die Tür zum Bösen öffnet. Es ist die Abdankung des Ichs.
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