E2/Inhalt>Hierarchie: Der Staat als Hüter der §1-Menschenrechtsordnung kann demzufolge die im Gesetz getroffenen Regelungen gegen den Egoismus der nach Pestalozzi nicht bzw. noch nicht sittlicher Einzelnen nur durchsetzen, wenn er über Instrumente der Macht verfügt. Insofern es Aufgabe des Staates ist, dem Einzelnen Sicherheit zu gewährleisten, muss er einerseits von allen verlangen, dass sie bei der Lösung von Konflikten auf die Anwendung physischer Gewalt verzichten, muss aber andererseits die an ihn delegierte Gewalt gegen jene einsetzen, die gegen diese Übereinkunft (Gesellschaftsvertrag) verstossen wollen. Mit andern Worten: Der Staat als Staat kann weder 'christlich' noch erfüllend handeln; das ist in jedem Falle Sache des Einzelnen.
„Vertrauen gewinnen könne nur, wer den Dialog sucht“, meint 2004 Meinrad Eberle, emeritierter ETH-Professor für Verbrennungsmotoren, ehemaliger Direktor des Paul-Scherrer-Instituts und heutiger Projektleiter „Jubiläum 150 Jahre ETH“. Und Matthias Haller, Professor für Versicherungswirtschaft der Universität St.Gallen und Gründer der Stiftung Risiko-Dialog, fand: „Die Öffentlichkeit wird immer Stellung beziehen wollen, darum ist der Dialog entscheidend.“ Als Kommunikationsspezialist bei Risikofragen beobachtet Haller, dass in Diskussionen eine Mehrheit im „sozialpsychologischen Bereich“ argumentiere, die sozialen Einflüsse und das Verhalten also im Vordergrund stünden und nicht die naturwissenschaftlich-technischen Argumente. Als mögliches Zukunftsmodell stellte Haller die Umkehr des Push-Prinzips (Public understanding of Science) vor: das Scientific understanding of the Public.
Entscheidend ist, das Wissenswerte persönlich relevanter zu vermitteln und dafür zu sorgen, dass es auch internalisiert und nicht nur verhaltensrelevant, bzw. politisch korrekt, sondern lebenserfüllend angewendet werden kann. Es geht also nicht darum, Verfügungswissen einfach auf Grund der Machbarkeit, ohne Orientierungswissen, beliebig umzusetzen. Indem Intellektuelle im Hinweise darauf dem Vorwurf einer allgemeinen Wissenschaftsfeindlichkeit, selbst der Ignoranz gegenüber dem Realitäts- und Wirklichkeitsbezug Bedeutung geben, schütten Sie das Kind mit dem Bade aus. Sie verspielen damit in einer Gesellschaft, die von Menschen guten Willens bestimmt ist, jede Legitimation sich für öffentliche Mittel zu qualifizieren!