Wenn jemand Einfluss - auf die Ressourcenzuteilung - nehmen wolle, so der Philosoph Hans Saner, müsse er Politiker werden; damit aber ist der als notwendige erkannte Neuanfang mit der Wissenschchaft#3 mit Zukunft scheinbar vom Ansatz her verunmöglicht. Das ist ganz und um jeden Preis, im Sinne solcher Geister! Ihr Feld ist das, in dem in geschlossenen Sitzungsräumen mit in Begriffen nach den Regeln der Philosophie verpackte Meinungen, mit entsprechender Rhetorik um die Macht gekämpft wird. Die Philosophie entzieht sich dann aber ihrer Verantwortung dafür; ihre Aufgabe sei, so Saner, eine andere. Sie versuche zu klären, zu unterscheiden, Fragen zu stellen. In der Philosophie gehe es eher darum, auf die Macht zu verzichten - die Vormacht über die Meinungsverpackung, bis hin zu deren bereits vorherrschenden selbstzerstörerischen Eigendynamik genügt ihnen wie Rumpelstilzchen, der ja für seine Wirkung auch nicht benannt werden wollte. |
Politiker sind auf die Macht angewiesen. Das sei bei Philosophen nicht der Fall. Es geschehe zwar gelegentlich, dass Philosophen grossen Einfluss bekommen. Aber in der Regel wird dann aus ihrer Philosophie eine Ideologie. Das war etwa mit Marx und dem Marxismus (mit über 100 Millionen Toten) der Fall. Wenn man nicht will, dass sich die Reflexion in eine Ideologie verkehre, müsse man auf die Gelüste der Macht verzichten. Philosophie beschränkt sich auf die Argumentation. Politik, so Saner, bestehe aus nicht-optimalen Strategien. Das Scheitern sei sozusagen eingeplant. Optimale Strategien sind jene, bei denen exakt das herauskommt, was man erreichen will; die Philosophie erreicht dies mit an sich geschlossenen Systemen in deren Selbstzerstörung seit Platon voraussagbar. Deshalb wohl meinte Bundesrat Arnold Koller wohl am 1. August 1997: "Die Schweiz will keine Propheten, weder in- noch ausländische". Nun kann Coach Deiss 2004 der Schweiz ungestört eine Zeitgeist-Wirtschaftspolitik verpassen. |
Man kann wie Saner noch naiv darauf hoffen, da der Ungeist globalisiert, ja den Weltuntergang bedeutet, man weiter mit dem Scheitern umgehen könne, so wie wir den Kalten Krieg überstanden haben: Politik legt heute die Regeln fest, die in Zukunft gelten sollen, ohne diese keine Regeln und keine Politik. Da könne vieles dazwischen kommen, in derart komplexen Konstellationen, wie die politischen es in der Regel seien. Wir seien dem Zufall nicht nur ausgeliefert, so Saner: Wir seien Zufall! Das ist wohl die schrecklichste Begriffsverpackung für Sie und mich, die heute so selbst-verständlich geworden ist, wie das Passivrauchen - Rauchen, an dem immerhin jeder siebte Mensch elendiglich verreckt! Das heisst für Saner aber nicht, dass wir auf unser Leben keinen Einfluss haben. Es gebe die Möglichkeit der Freiheit. Sie besteht darin, einem Lebensweg eine Richtung und damit einen beliebigen Sinn zu geben. Das Wort «Sinn» bedeutet ja ursprünglich «Weg» oder «Richtung». In der Rückschau scheine dann, dass der Lebensweg nicht zufällig war. Damit ist das Weg zur Hölle mit Diskussionen darüber gepflastert! Das aber erschöpft die Menschen soweit, dass mittlerweile fast niemand mehr an die Erfüllung irgendeiner Aufgabe, und schon gar nicht seines Lebens zu denken vermag! |
Die Angst lerne man nicht mit zunehmendem Alter. Sie sei elementar da, weil alle Menschen die Unsicherheit spürten, so Saner, also nicht ihr Lebenserfüllungsgesetz, was ja dem Spuk der Philosophie ein Ende auf dem Müllhaufen der Geschichte bereiten würde! Darauf verrottet bereits der Katholische Dogmatismus, die Naziideologie und der Marxismus, soll aber, wenn es nach der davon "lebenden" Philosophie geht, nach dem Völkermorden mit der postnormalen Philosophie neue Giftpilze hervor bringen, der postnormalen Beliebigkeit entsprechend, Terrorismus! Die Erwachsenen gehen damit eher leichtfertiger um als die Kinder; im Haus oder einen geschützten Ort, in dem sie einigermassen frei tun und lassen können, was sie möchten, ohne der sozialen Kontrolle unterstellt zu sein, so Saner. Nun muss man 2 und 2 zusammenzählen! An der sozialen Kontrolle arbeitet doch die Philosophie mit ihrer, die Allgemeinverbindlichkeit anstrebenden Fragerei grundsätzlich. |
Es gebe verschiedene solche Nischen. Für die einen sei es der Beruf, für die anderen ein Hobby, für die Dritten seien es die Beziehungen, für die Philosophen, Papierkorbbegriffe, in die sie ihre Meinungen platzieren können. Hauptsache, solche Nischen sind von der Lebenserfüllung begrifflich zu trennen, um sie politisch beherrschen zu können! Insgesamt entstehe daraus ein Nischengeflecht, das etwas Sicherheit in der unsicheren Welt vermittle. Damit ist das Janusgesicht der Philosophie entlarvt; für viel zu viele erst wenn sie in deren MATRIX verdammt sind. |
Es gebe auch Menschen, die all das überhaupt nicht suchen, die sich ganz radikal der Ungeborgenheit aussetzen. Wenn ein solches Leben einigermassen gelinge, könne es, so Saner, als Ausnahme, etwas Bedeutendes werden. Es seien dies, damit sind "natürlich" reelle Menschen in der pre#1-trans#0-trap#2 der Philosophie ausgeklammert, häufig Künstler, die ein solches Leben wählen; Marthaler et. al. lassen sich dafür vergolden. So suchte z.B. Vincent van Gogh zuerst Geborgenheit in der Religion. Dann hat er sich einer Ungeborgenheit ausgesetzt, die bis zum Lebensüberdruss führte. Die meisten Philo-sophen leben zurückgezogener als die Künstler - wohl suggerierend sie seien als Leit-wissenschaftler noch erhabener - obwohl ihre Psychogimpel längst auf der Frontseite und zu den besten Sendezeiten die Medien beherrschen. Nach Saner kennen sie die Ungeborgenheit auch, verarbeiteten sie aber angeblich eher über die Reflexion, als durch die eigene Erfahrung. Es gehöre zum Metier des Philosophen, dass sie über vieles nachdenken. Man tue das nicht nach einem Programm - bewahre, das könnte ja mit der Wirklichkeit verglichen werden. Die Fragen stellen sich - wie die Meinungen dazu - ein. Man komme dadurch ins Nachdenken, dass man im beliebig eingebildeten Leben bzw. in der Reflexion darüber stehe. Somit bestehe der "Beruf" des Philosophen vor allem aus Nachdenken. Es geschehe eigentlich überall, häufig aber auch in der Nacht, meint Saner. Es ist sehr angenehm, wenn man, wie er, zuweilen nicht schlafen könne. Wenn man vor einem weissen Blatt sitze, habe man hingegen immer ein bisschen Angst. Kunststück, mit dieser Ideologie hätte ich auch schlaflose Nächte; fürs dumme Volk gibt es Drogen, für die Philosophen Reflexionen, für Manager Geld, und für Politiker, Macht! |
So ist denn Philosophie die Anmassung an die Wissensarbeit, sich auf ihre Rm= Multiplikation ihrer Rahmenbedingungen in den Rollen der 56% inhaltsleeren Knechte#1, der 33% personen-neutralen Herren#2 und der sie ihnen zuführenden 11% virtuellen Unterhalter#0 über ihre reflektierte Begrifflichkeit zu beschräncken. Und dafür bewilligen Politiker, auch die der SVP, ihnen Budgets. Damit beschränken sie darüber hinaus lebenswirklichkeitsbezogene Wissensarbeit psychopolitisch, bzw. mobbend, mit niederträchtigen Begriffen wie "Prophet", um sie als "Märtyrer" oder "Verbrecher" möglichst aus dem Verkehr zu ziehen und der notwendigen Wissensarbeit#3 jede Chance in der Öffentlichkeit zu nehmen. Philosophen machen sich zu dieser Sicherung ihrer Definitionsmacht natürlich wie Pilatus nicht selbst die Hände schmutzig, sondern liefern einfach die Grundlage für eine entsprechend sich als Psychogimpel Outende, z.B. SVP-Nationalrates Marcel Scherer das schreibt: "Tainieren Sie ruhig Ihre Klientel weiter aber senden Sie mir bitte keine Mail`s mehr.", ferner Harro von Senger: mit "Strategeme: Die berühmten 36 Strategeme der Chinesen - lange als Geheimwissen gehütet", erstmals im Westen vorgestellt, Bd. 1 und 2, Scherz Verlag, Bern/München/Wien 2000. |
Die Ambivalenz der mit solchen psychopolitischen Tricks verallgemeinernden Politik#2 entzündet sich einmal mehr nach der Annahme der Verwahrungsinitiative an einer Schweizer Volksabstimmung: «Demokratie ohne Anerkennung von Menschen-rechten ist etwas Totalitäres.» so Strafrechtsprofessor Trechsel dazu. Die Demokratie werde zur Diktatur, wenn sich der Wille der Mehrheit ohne jegliche Rücksicht auf Minderheiten durchsetzen könne. «Man kann die Demokratie nicht einfach dem Rechtsstaat überordnen», sagte auch Bundesrat Blochers BJ-Direktor Heinrich Koller, «sie sind wechselseitig aufeinander bezogen.» Blocher liess jedoch nach dem Verdikt des Schweizer Volkes am 7.2.2004, als dem verfassungsmässigen Souverän der Schweiz, am Sonntag erkennen, dass er den Volkswillen (und somit die Volksrechte) über die Menschenrechte stellt. Stein des Anstosses ist die von der Europäischen Menschenrechts-konvention (EMRK) in regelmässigen Abständen geforderte Überprüfung der Inhaftierung, was bei "unheilbaren" Tätern (extreme Gefährlichkeit mit hohem Rückfallrisiko) durch die Verwahrungsinitiative praktisch verunmöglicht wird. Und dies, weil die Initiantinnen erklärtermassen und nach den vergangen Fehlurteilen mit schrecklichem Ausgang nachvollziehbar, kein Vertrauen mehr in die verantwortlichen Behörden haben. In den USA hat man am 6.1.2004, 24 Jahre nach seiner Mordtat ein damals als schizophren unzurechnungsfähigen Mann, der inzwischen mit psychiatrischen Mittel soweit "geheilt" war, dass er in der Lage war, den Grund seiner Hinrichtung und diese bewusst zu erleben, mit einer Giftspritze hingerichtet. Es gibt auch Fälle wo man einem Mörder die Todesstrafe erspart, weil er in der Untersuchungshaft eine Bekehrung zum christlichen Glauben erlebt hatte und andere, wo man das aus Prinzip abgelehnt hat. |
Damit ist das ganze Gerangel um Macht und Pfründen als eine buhlende Kakophonie in ihren Spielvarianten ins Spiel gebracht. Aus diesem wuchernden Teufelskreis#2 gibt es nur einen Ausweg, den mit dem Hinweis auf neue wissenschaftlich methodisch relevante Einsichten, bzw., die effektive Selbstheilung eines Täters durch Selbstregulation bzw. effektiver eigener Wissens- und Gewissensarbeit. Und genau diesen Ausweg versucht man mit allen Mittel zu verdrängen, bzw. ihn ausschliesslich Systemhütern und ihren Experten vorzubehalten. Das Abstimmungsresultat vom 7.2.2004 war deshalb neben der Ablehnung des Avantigegenvorschlags und des neuen Mietrechts eine der drei schallenden Ohrfeigen des Schweizervolks an seine überheblich gewordenen Systemhüter. Diese reden nun ihrerseits von einem juristischen Pfusch der Initianten und zweifeln, dass man genügend Experten finden werde, die jemand als "unheilbar" erklären würden. Es könnte ja sein, dass man dann gewisse Systemhüter, als für die Gesellschaft unheilbar zerstörend, erkennen müsste. |
Noch haben Prof. Kreis, Muschg, Saner, Marthaler de Wecks et. al. frei Bahn auf dem roten Teppich des Nationalfonds und dubioser Millionäre. Kurz und gut, alles hat relativ zu bleiben, ausser der Vorherrschaft ihres, an sich versagenden Systems#2! Hauptsache man diskutiert weiter das, was vom Prinzip her gar nicht funktionieren kann und schafft damit, bis zum Gehtnichtmehr, immer mehr Pfründen für immer mehr Diskutanten! Wenn sich auch noch die SVP diesem Paradigma unterwirft, kann man die Schweiz wirklich abschreiben und lässt sie am besten für satte Dividenden kannibalisieren. Mit Ratteninseraten à la Adolf dem Gütigen ist es nicht getan; es braucht eine Volksinitiative für eine WissenSchaft mit Zukunft! Doch in der Politik zeichnet sich lediglich ein noch unerbittlicheres Kräftemessen ab, zu dem auch 2004 die SVP bewusst provoziert, und sonst weiter nichts. Im Klartext die Beziehung zwischen Mensch - Realität und Wirklichkeit ist gefährlich gestört und kann mit den bestehenden Konzepten, als den mentalen Ressourcen, nicht mehr den Anforderungen unserer technisch globalisierten Zeit notwendend wieder hergestellt werden. Als schaffen wir endlich neue, lebenswirklichkeitsbezogene und befreien uns dafür aus Platons Höhle! |